Zurück über die neue Naabbrücke und ein Liebeslied zum Schluss
Auf dem Rückweg haben wir nochmal einen Blick auf den Ort von der Vilsseite.
Georg Mayer Franken, an der Vils, ca. 1910, Öl auf Leinwand, 70 x 50 cm
Georg Mayer-Franken (1870 - 1826) hat seine Ansicht von Kallmünz eher in hellen Tönen gehalten. Sie zeigt im Vordergrund die Vils mit einem Angler, der nur halb im Bild ist. Auf dem Steg an der Vils läßt eine Mutter ihr Kind im Wasser plantschen. Eine junge blonde Frau, die vom Ufer aus zusieht spiegelt sich im Wasser der Vils. Unter den Bäumen sitzen Menschen auf einer Bank ins Gespräch vertieft. Die ländliche Idylle wird überragt von dem Felsmassiv des Schloßberges. Darüber thront perspektivisch überhöht die Burgruine.
Einen letzten Blick auf die Vils und Häuser an der Vils bevor wir wieder bei der Palmié-Pappel angekommen sind, werfen wir mit diesem Bild von Constantin Gerhardinger.

Constantin Gerhardinger, An der Vils, Öl auf Malerpappe, 70 x 50 cm
Die Vils fließt ruhig, grünlich schimmernd dahin. Die Wasseroberfläche spiegelt leicht die Umgebung, und der Maler hat die Bewegung des Wassers mit zarten, lockeren Pinselstrichen eingefangen.
Am gegenüberliegenden Ufer stehen alte Häuser mit steilen Dächern in warmen Braun-, Rot- und Ockertönen. Einige Dächer sind ziegelrot, andere dunkler, verwittert. Davor erkennt man Zäune, Sträucher und Gärten, die in sattem Grün gehalten sind. Die Felsen und Hügel im Hintergrund deuten auf die typische Landschaft rund um Kallmünz hin, wo sich die Häuser oft an steile Felswände schmiegen. Das Bild vermittelt ganz unaufgeregt das Gefühl von ländlicher Beschaulichkeit. Die Stimmung ist ruhig und friedlich, typisch für die Freilichtmalerei zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
Wegen des Charmes des Ortes und/oder weil alte Häuser günstig zu kaufen waren, haben sich seit Ende der 1980er Jahre wieder Künstler in Kallmünz angesiedelt, die damit die alte Tradition des Ortes (gewollt oder nicht) fortsetzen.
Kallmünz inspiriert zur Kunst. Es kann auch die Geschichte der Maler sein, die hier lebendig ist. Die Objektkünstlerin Herta Wimmer-Knorr, Steinbildhauerin Gisela Walch, Holzbildhauer Stefan Link und Objektkünstler Wigg Bäuml öffnen regelmäßig ihre Ateliers für Ausstellungen. Auch der mit internationalen Preisen ausgezeichnete Fotograph Stephan Fürnrohr hat sich hier niedergelassen und bereichert mit seiner Galerie und Ausstellungen den Ort.
Dass die Künstler in Erinnerung bleiben, dafür sorgt der Bergverein Kallmünz e.V. mit den Ausstellungen wie „Kallmünz mit den Augen der Maler“. Für die zeitgenössische Kunst engagiert sich das Kultureck mit regelmäßigen Ausstellungen und „Kunstschaunächten“. Für eine lebendige Kunstszene sorgt auch die Künstlergruppe Mosaik unter Leitung des Künstlers Charly Söllner. Hobbymaler und professionelle Künstler haben sich zusammengefunden und beteiligen sich rege am Kulturleben in Kallmünz.
Wie kann der Ort diese Geschichte, dieses Erbe von mehr als 300 Malern, dieses Alleinstellungsmerkmal nutzen?
„Der Fremdenverkehr, der heutzutage von so vielen Orten unter Aufbietung aller Kräfte erstrebt wird, ist unserem Markt als reife Frucht von selbst in den Schoß gefallen. Wenn die Bevölkerung die Situation erfasst, sich dem frischen Zuge anpasst und ihn tunlichst fördert, dann geht der Ort einer Blütezeit entgegen. Das Hauptverdienst hieran würde aber nur den Künstlern gebühren.“ Johann Baptist Lassleben, 1903 in der Zeitschrift „Bayerland“. Nun denn!
Wir danken für Ihr großes Interesse und verabschieden uns mit einem Liebeslied an Kallmünz von Eugen Oker:
liebeslied
du bist kallmünz und ich bin nur schmidmühlen
fließt es auch vils an mir vorbei
ich lebe heiß, du lebst im kühlen
ich bin august, du bist so mai
du schaust so regensburg zu mir herunter
ich mach mich amberg klein vor dir
ich bin so mulz, du bist so munter
du lachst so wein, ich schau so bier
zwar bin ich oben, doch es fließt zu naab
mag ich mich noch so pielenhofen fühlen
ich bleibe ensdorf bis zum grab
du bist halt doch kallmünz und ich – schmidmühlen
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