Blick von Südwesten - Weizenberg
Foto Bergverein Kallmünz e.V., Blick vom Weizenberg auf Kallmünz, ca. 1930 Häufigstes Reisemittel um 1900 waren Postkutschen, die regelmäßig nach Kallmünz verkehrten. Charles Palmié reiste 1901 mit der Kutsche nach Kallmünz.
Vom Bahnhof Beratzhausen kam man zu Fuß oder mit der Postkutche über den Dinauer Berg nach Kallmünz kommen.
Als König Ludwig I. von Bayern einen Standort für die Befreiungshalle suchte, soll er auch den Weizenberg in Erwägung gezogen haben. Sein Zeichner Quaglio Domenico war deshalb in Kallmünz und fertigte Zeichnungen des Ortes an. Auch für den Ludwig-Donau-Main Kanal gab es Planungen ihn über Amberg durchs Vilstal an Kallmünz vorbei zu führen. Ludwig der I. ließ ihn schließlich von 1836 bis 1846 durchs Altmühltal bauen.
Der Weizenberg ist heute bewaldet, so dass keine Aussicht auf Kallmünz mehr möglich ist. Blick auf Kallmünz von der alten Dinauer Straße auf die Burgruine.

Karl Walther, Blick auf Kallmünz und das Naab, 1935, Öl auf Leinwand, 81 x 100 cm
H. Schilbach, Kallmünz vom Weizenberg, Öl auf Leinwand, ca 35 x 45 cm
Über H. Schilbach sind keine biographischen Hinweise bekannt. Einge Gemälde von ihm mit Motiven aus Kallmünz sind bekannt. Diese Ansicht zeigt Kallmünz mit Burgruine, Altstadt und Naabschleife in klarer, realistischer Komposition. Schilbach verbindet topografische Genauigkeit mit einer lichtdurchfluteten, heimatlich-iromantisierenden Stimmung, wie sie für die Landschaftsmalerei der Nachkriegszeit typisch ist. Das Werk steht exemplarisch für jene regionale Maltradition, die zwischen dokumentarischer Darstellung und romantischer Verklärung vermittelt.

Alois Knauer, Kallmünz, Aquarell, Maße unbekannt
Alois Knauer (1889 - 1966), der Autor der Ortsgeschichte von Kallmünz, hat diese Ansicht gemalt.
Der kleine Hügel auf dem Schlossberg in der Bildmitte ist der völlig freistehende Ungarnwall. Das Bild hat ein Leser aus Ungarn zur Verfügung gestellt.

Hermann Buschmann, Kallmünz, Aquarell, Maße unbekannt
Über alte Dinauerstraße führt der Weg ins Tal.
Foto: Bergverein Kallmünz, Getreideernte der Familie Weigert, ca. 1950
Die Familie Felix Weigert posiert hier auf dem Feld auf der westlichen Vilsseite bei der Getreideernte . Im Hintergrund der Aufgang zur Burg von der Vilsgasse aus. Die Mähmaschine ist ein Beispiel für den geschichtlichen Übergang zwischen landwirtschaftlicher Handarbeit und komplett maschinengesteuerter Ernte: Durch die Verwendung der Maschine, ein Selbstabler, wurde nur noch eine Person für das Mähen großer Flächen benötigt, die Ernte wurde somit um ein Vielfaches vereinfacht und beschleunigt. Trotzdem waren anschließend weitere manuelle Schritte nötig, um das Getreide zu Korn und Stroh weiterzuverarbeiten. Gezogen wurde die Maschine von zwei Pferden (andere Bauern hatten nur Ochsen dafür zur Verfügung) und alle mechanischen Teile wurden über die schweren Eisenräder angetrieben. Für die Getreideernte ist der rotierende hölzerne Ableger besonders hilfreich: Er zerteilt das durch den Mähbalken geschnittene Getreide in gleichmäßige Haufen und legt diese hinter der Maschine auf dem Acker ab. Dies erleichtert den nächsten Arbeitsschritt: das Bündeln der geschnittenen Halme zu Garben, die dann zum Trocknen in Getreidemandeln aufgestellt wurden. Im Winter hatte man dann Zeit das getrocknete Korn aus den Ähren zu dreschen.
Das Stroh wurde as Streu aber auch als Futter verwendet.
Wir gehen weiter zur 3. Roten Amsel, wo uns vom Fenster aus schon Gabriele Münter entgegenblickt. Kandinsky hat Augen nur für sie.


