Blick von Osten, Naabtal

Kallmünz konnte man Anfang des 20. Jahrhunderts über den Bahnhof Burglengenfeld erreichen, den Rest musste man zu Fuß gehen (so wie Erna und Josef Georg Miller noch 1944). Eine Zugstrecke von Burglengenfeld durch das Naabtal ins Vilstal wurde Anfang des Jahrhunderts von den Bauern verhindert, die um die Gesundheit ihrer Tiere durch den Rußausstoß der Lokomotiven fürchteten.



Franz Ermer, Kallmünz, Pastellkreide, 70 x 90 cm


Josef Koch, Kallmünz, Öl auf Leinwand, ca. 1935


Hermann Gradl, Kallmünz, ca. 1938, Öl auf Leinwand, 32 x 38 cm

Ein Sammler schickte uns auch diesen autobiographischen Hinweis von H. Gradl: "Am 25. April 1949 fahre ich nach Kallmünz und bleibe bis 16.V. dort, weil in dieser Zeit meine Wohnung endlich wieder hergerichtet wird. Die Unterkunft in der "Post" in Kallmünz ist sehr primitiv - oberpfälzisch - aber die Landschaft an der Naab dafür umso reicher. Ich habe trotz regnerischen Wetters reiche Beute nach Hause gebracht. .."

Hermann Gradl war einer der bedeutendsten Landschaftsmaler in Deutschland bis zur Mitte des 20ten Jahrhunderts. Schon 1920 erschien der Bildband „Hermann Gradl, ein neuer deutscher Malerromantiker“. Mit seinen romantischen Landschaftsbildern traf Gradl den Geschmack und die Anschauungen der nationalsozialistischen Kunstpolitik, ohne dass er seinen Malstil ändern musste.

"Ein ganz wesentliches Charakteristikum seiner romantisierenden Landschaftsbilder ist die Abwesenheit aller zeitgenössischer Infrastruktur- und Technikelemente. So fehlen so gut wie auf allen seinen Bildern Eisenbahnlinien, Telefonmasten, Autostraßen, Stromleitungen, Fabriken usw. Er malte im 20. Jahrhundert Bilder aus dem 19. Jahrhundert, die eine ungestörte intakte Landschaft wiedergeben und dem Bedürfnis nach einer unproblematischen und harmonischen Welt entgegenkommen sollten." Zitat Wikipedia

Hermann Gradl erschien als einer von vier Malern in der Sonderliste der zwölf wichtigsten bildenden Künstler der 1944 entstandenen sogenannten Gottbegnadeten-Liste (Führerliste). 1937 besuchte ihn Adolf Hitler in seinem Atelier: "Wer solche Bilder malt, der muss ein anständiger Kerl sein".
Den Besuch Hitlers in seinm Atelier kommentierte Hermann Gradl an den Oberbürgermeister von Nürnberg:

„… Ich hatte das unverdiente Glück, die höchste Auszeichnung, die sich ein deutscher Mann denken und erhoffen kann, zu erleben: Vom Führer empfangen zu werden, einige Stunden neben dem Führer verleben zu dürfen. Dieses herrlichste u. unvergessliche Erlebnis, diesen Höhepunkt meines Lebens, verdanke ich Ihrem Wohlwollen, sehr geehrter Herr Oberbürgermeister. Meinen Dank hierfür glaube ich auch in Ihrem Sinne am besten dadurch zum Ausdruck zu bringen, indem ich mit aller Kraft mein ganzes Können dazu verwende, das von unserem Führer geschaffene, wundervolle dritte Reich u. insbesondere unsere fränkische Heimat im Bilde zu verherrlichen, um es dem deutschen Volke noch näher zu bringen. Heil dem Führer!“


Wir gehen weiter über den Eselsweg zur Burg

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13. Naabpromenade

 

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