12. Seebauer Haus, Richtung Zaar

Foto: Bergverein Kallmünz e.V. Ochsengespann auf dem Weg nach Eich, ca. 1935


Ludwig von Senger, Brunntor, ca 1910, Öl auf Leinwand

Rudolf Pfannenstiel, Kallmünz, Öl auf Malerpappe, ca. 60 x 80 cm

Constantin Gerhardinger, Brunntor, Öl auf Hartfaserplatte,

Für den Maler und Professor der Kunstakademie München Constantin Gerhardinger, der seit 1921 fast jedes Jahr nach Kallmünz kam, war das Brunntor ein Lieblingsmotiv. Er soll gedroht haben: „Wenn ihr das Brunntor abreißt, komme ich nie wieder.“ 1969 kam er dann dennoch zum letzten Mal kurz vor seinem Tod zur Verleihung der Ehrenbürgerurkunde. Die erhoffte großzügige Spende blieb er jedoch schuldig. Er wurde von Kallmünzern beleidigt, weil er den Ort als „mein kleines Nest“ bezeichnet hatte. Seinen Bilder-Nachlass und 100.000 DM Bargeld vererbte er Rosenheim. Dort lagern ca. 20 Kallmünz-Bilder neben 100 anderen jetzt im Museumsdepot.


Anton Lutz , Brunntor, 1924, Öl Malerpappe, 43 x 55 cm

Constantin Gerhardinger und sein Freund aus Linz, Anton Lutz stehen vvor dem Seebauerhaus. Ihre Bilder zeigen denselben Ort aus ähnlicher Perspektive, unterscheiden sich jedoch deutlich in Stil und Intention. Anton Lutz interpretiert das Motiv expressiv: Mit breiten Pinselstrichen und kräftigen Farben reduziert er Formen auf das Wesentliche und verzichtet bewusst auf topografische Genauigkeit – die Kirche ist hier nicht sichtbar, zugunsten einer stimmungsvollen, fast abstrakten Komposition. Gerhardinger wählt einen realistischen Zugang, betont die Dorfstraße und das Leben am Wasser; auch er verzichtet auf die Darstellung der Kirchturms zugunsten einer ausgewogenen Bildgestaltung. Ebenso wie weiter unten Richard Blume und Paul Erbe.


Anton Lutz, Brunntor, 1923, Öl auf Malerplatte, 54 x 70 cm


Richard Blume, Brunntor, 1923, Öl auf Malerkarton, ca 49,5 x 62 cm



Karl Schlageter, Kallmünz, 1924, Öl auf Leinwand, 48 x 69 cm


August Herzog, Kallmünz, 1924, Öl auf Leinwand, ca 65 x 82 cm


Louis Wöhner, Kallmünz, ca. 1924, Öl auf Leinwand, 52 x 72 cm

August Herzog, Brunntor, 1925, Öl auf Leinwand, 63 x 80 cm

August Herzog integriert den Kirchturm deutlich in seine Darstellung. Sein weiter gefasster Blick und die helle, ausgewogene Lichtführung verleihen dem Ort eine ruhige, harmonische Geschlossenheit. So spiegelt sich in den Bildern nicht nur der Wandel der Malweise, sondern auch der unterschiedliche künstlerische Blick auf denselben Schauplatz.


Josef Koch, Kallmünz Brunntor



Paul Erbe, Brunntor, ca. 1950, Öl auf Hartfaserplatte, 60 x 80 cm



Hanns Neudecker, Kallmünz 1950, Aquarell, ca 40 x 60 cm

Hans Geistreiter, Brunn, 1967, Mischtechnik 67 x 99 cm

Hans Geistreiter verschrieb sich der modernen, abstrakten Malerei. Darum erlauben wir uns hier auch en Bild zu zeigen, das auf den ersten Blick nicht Kallmünz darstellt. Das Bild hat allerdings einen Ortsbezug. Hans Geistreiter soll es als "Brunn" bezeichnet haben. Der Hinweis stammt von einer Besucherin, einer Ausstellung des Bergvereins, die eine Kopie der Arbeit bei sich hängen hat. Rechts unten der hellblaue Fleck ist das Altwasser der Naab, darüber die Auwiesen. Auf der linken Bildseite der Burgberg. Haben Sie Zweifel?

Wir gehen weiter über den Eselsweg auf die Burg

oder über die Uferpromenade zurück
13. Naabpromenade

 

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