1901 - 1919: Wie alles anfing
Charles Palmié, Naab und Naabmühle, 1901, Öl auf Sperrholzplatte, 34 x 48 cm
Die Entdeckung von Kallmünz als Künstlerort ist Charles Palmié zu verdanken.
Im Winter 1901 kam Prof. Charles Palmié erstmals auf der Suche nach einem Ort zum Landschaftsmalen hierher. Ein Brandversicherungsinspektor aus Amberg soll ihn auf den Ort aufmerksam gemacht haben.
Er ließ eine Serie von Kunstpostkaten von Kallmünz drucken. Der Verkaufserlös wurde zur Verschönerung des Ortes und zur Anpflanzung von Bäumen verwendet. Wenige davon stehen noch heute.
Palmié war den Kallmünzern wohl zu forsch und es kam zum Streit, nach 1903 kam er nicht mehr nach Kallmünz zurück. Es folgten aber weitere Malschulen und Künstler. Die bekannteste heute ist die Malschule Phalanx von Wassily Kandinsky, der im Sommer 1903 hier war. Seine Bilder und die von Gabriele Münter haben Kallmünz in der Kunstgeschichte einen festen Platz gesichert.
Ab 1908 kam Prof. Melchior Kern mit seinen Studenten zum Landschaftsmalen nach Kallmünz. Seine Malschule übernahm ab 1911 Albert Reich. Die Liste seiner Studentinnen ist international, sie kamen bis aus St. Petersburg. Als Palmié 1911 plötzlich verstarb, hielt sich seine Gruppe gerade in Kallmünz auf. Er ließ zum Tod des Künstlers eine Erinnerungstafel an der Kirche auf dem Sebastiberg anbringen, die noch heute zu sehen ist.
Der München Gymnasialprofessor Ludwig von Senger kam mit Palmié und dann bis 1914 in allen seinen Ferien nach Kallmünz. Von keinem Maler vor dem ersten Weltkrieg sind so viele Kallmünz Bilder bekannt wie von ihm. Er hat seine Kallmünz Motive auch als Postkarten international verlegt. Sie tauchen immer noch bei Ebay auf.
Die Namensliste des Skizzenbuches der Gaststätte „rote Amsel“ vom 27.Februar 1901 weist unter anderen folgende hochkarätige Künstlernamen aus:
Charles Palmié, Frau Charles Palmié, Hellmuth und Gisbert Palmié (die Kinder),Paul Bach, Else Boyens, Richard Falkenberg, Gussow, Prof. von Canal, Prof. F. Skarbina, Schmid-Michelson, Obergymnasialrath v. Senger, Prof. Karl Marr.
Der von Kallmünz begeisterte Palmié brachte Künstlerkollegen und Freunde mit. Im Sommer 1903 sollen schon 38 Maler die Künstlerkolonie Kallmünz besiedelt haben.
Die Bilder von Wassily Kandinsky und Gabriele Münter, die im Sommer 1903 in Kallmünz waren, haben den Ort in der Kunstgeschichte zu Weltruhm gebracht. Kandinsky kam mit seiner Malschule Phalanx mit sechs Studenten. Die oft zitierte Liebesgeschichte mit Gabriele Münter, seiner Schülerin, begann hier in Kallmünz. Kandinsky soll über Ansichtskarten auf Kallmünz aufmerksam geworden sein.
Der Eintrag ins „Fremdenbuch“ des Künstlerheimes „Rote Amsel“ weist bis zum Beginn des ersten Weltkrieges fast 50 weitere Namen von Künstlern und Kunstmalern aus. Die meisten sind heute nur noch bei Spezialisten bekannt. Bilder von diesen Künstlern werden aber immer noch auf Kunstauktionen gehandelt. Auf unserem Spaziergang sehen wir aus der Zeit bis zum Ersten Weltkrieg Bilder von diesen Malern.:
Der Eintrag ins „Fremdenbuch“ des Künstlerheimes „Rote Amsel“ weist bis zum Beginn des ersten Weltkrieges fast 50 weitere Namen von Künstlern und Kunstmalern aus. Die meisten sind heute nur noch bei Spezialisten bekannt. Bilder von diesen Künstlern werden aber immer noch auf Kunstauktionen gehandelt. Auf unserem Spaziergang sehen wir aus der Zeit bis zum Ersten Weltkireg Bilder von diesen Malern.:
Ludwig Herterich (1856 - 1932) München
Wassily Kandinsky (1866 - 1944)
Johanna Kiderlin ( 1857 - 1929) Bayreuth, München
Hugo Klingenmann (1869 - 1942) Stuttgart
Hugo Krayn (1885 - 1919) Berlin
Hans Licht (1876 - 1935) Berlin
Adolf Luntz (1875 – 1925) Karlsruhe
Georg Mayer-Franken (1870 - 1926) Forcheim/München
Gabriele Münter (1877 - 1962) Murnau
Hans I Ranzoni, Österreich (1868 - 1956) Wien, Krems
Charles Palmié (1863 - 1911) München
Willy von Plessen (1868 - 1937) Berlin
Walther Scholtz (1861 - 1919) Dresden
Franz Skarbina (1849 - 1910) Berlin
Alfred Streubel (1861 - 1947) Chemnitz
Ludwig von Senger (1873 - 1937) München
Adalbert Wex (1867 - 1932) München
u.a.
1901 - 1919: Wie alles anfing
1919 - 1945: Artige und entartete Kunst
1945 - heute: Weitermachen und Neuanfang
Wir beginnen unseren Rundgang hier in der Gessendorfer Straße bei der
1.
Palmie Pappel
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