1. Palmié und seine Pappeln

Palmie Pappel Kallmünz
Hier stehen wir vor der Palmié Pappel. Es ist der größte Baum, den wir hier in Karlmünz haben. Er ist 33 Meter hoch, hat einen Umfang von 7,2 Meter und ist auf jeden Fall älter als 120 Jahre. Wie kommt dieser Baum hierher und warum hat er den Namen Palmié Pappel? Der Bergverein hat die Info-Tafel angebracht.

Palmié Pappel

Kunstprofessoren und freie Malschulen zogen auch in Deutschland seit Ende des 19ten Jahrhunderts aufs Land und in die Landschaft, um den neuen Mal-Moden nachzueifern. Gesucht wurden Orte und Plätze an denen starke Eindrücke möglich waren. Der Impressionismus war zum vorherrschenden Malstil geworden. Die Erfindung von Farben in Tuben, die nicht schnell fest wurden, erlaubte es im Freien zu malen,
Auf der Suche nach neuen Motiven (In Oberbayern hatten die Künstler schon jeden See und jeden Berg gemalt.) stieß der Professor der Damenakademie in München Charles Palmié auf Kallmünz.

Von dem Ort war Palmié so begeistert, dass er mehr als 60 Ölgemälde in kurzer Zeit anfretigte, die er - wie vorher schon gesagt in München ausstellt, Im Frühjahr 1903 läßt er 150 kanadische Pappeln nach Kallmünz schicken. Die Gärtnerei Velden aus Speyer kündigt am 17. April 1903 die Lieferung an. Es ist davon auszugehen, dass Palmié dabei war, als vermutlich hat der Bergverein, der schon 1885 eine Baumschule gegründet hatte, die Pflanzung übernommen hat. Drei der jetzt mächtigen Bäume haben die Zeit überstanden. Zwei an dem Weg nach Krachenhausen, eine in der Gessendorfer Straße beim ehemaligen Raiffeisen Lagerhaus.
Der Bergverein, der sich 1885 gegründet hatte, hatte sich neben der Erhaltung der Burgruine auch Fremdenwerbung zur Aufgabe gestellt. Seit 1889 ließ er zu diesem Zweck auch Postkarten drucken. Viele Fotographien von Charles Palmié wurden vom Bergverein seit 1901 auch als Postkarten verlegt.
Es soll zum Streit zwischen Kallmünzer Bürgern und Palmié gekommen sein. Er war in seinen Vorstellungen und seinem Tempo der Veränderungen einigen Bürgern wohl zu forsch. Nach 1903 ist kein Besuch mehr bekannt.
Der Bergverein hat die Erinnerungstafel vor drei Jahren angebracht.

Wir drehen uns zur Seite und schauen auf die Vilsbrücke.

Genau hier ist dieses Bild von Wassily Kandinsky entstanden.

Wassily Kandinsky - Gabriele Münter malt an der Vils

Im Vordergrund steht Gabriele Münter in einem langen blauen Kleid. Sie malt vor einer Staffelei unter einem weißen Sonnenschirm. Der Hintergrund zeigt die Holzbrücke über die Vils, sowie die Vilsmühle und Häuser mit roten und dunklen Dächern. Die kräftigen, pastosen Pinselstriche und leuchtenden Farben vermitteln eine sommerliche Stimmung. Die Malweise ist locker und expressiv, typisch für Wassily Kandinsky in dieser Zeit.

Das Bild hängt im Lenbachhaus in MÜnchen. Später erzählen wir mehr zu Kandinsky und Münter in Kallmünz.

Wir gehen ein paar Schritte zurück in die Dinauer Straße und blicken auf den Ort mit den Augen von Constantin Gerhardinger 1924.

 



Einführung
1.
Palmié Pappel

2. Alte Dinauer Straße

3. Vilsgasse 31

4. Rote Amsel

5. Haus ohne Dach

6. Gasthof zur Post

 

 

 

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