1. Palmié und seine Pappeln

Palmie Pappel Kallmünz
Hier stehen wir vor der Palmié Pappel. Es ist der größte Baum, den wir hier in Karlmünz haben. Er ist 33 Meter hoch, hat einen Umfang von 7,2 Meter und ist auf jeden Fall älter als 120 Jahre. Wie kommt dieser Baum hierher und warum hat er den Namen Palmié Pappel? Der Bergverein hat die Info-Tafel angebracht.

Palmié Pappel

Kunstprofessoren und freie Malschulen zogen auch in Deutschland seit Ende des 19ten Jahrhunderts aufs Land und in die Landschaft, um den neuen Mal-Moden nachzueifern. Gesucht wurden Orte und Plätze an denen starke Eindrücke möglich waren. Der Impressionismus war zum vorherrschenden Malstil geworden. Die Erfindung von Farben in Tuben, die nicht schnell fest wurden, erlaubte es im Freien zu malen,
Auf der Suche nach neuen Motiven (In Oberbayern hatten die Künstler schon jeden See und jeden Berg gemalt.) stieß der Professor der Damenakademie in München Charles Palmié auf Kallmünz. Ein Versicherungsvertreter aus Amberg soll ihn auf den Ort aufmerksam gemacht haben. Mit einer hochkarätigen Gruppe von Künstlern und Kunststudentinnen kam er im Februar 1901 hierher und war so angetan, dass er im Sommer wieder kam und im Winter 1901 bereits mehr als 60 Gemälde und 20 Zeichnungen von Kallmünz in München ausstellte. Damit war Kallmünz in der Kunstwelt angekommen.

Wir drehen uns zur Seite und schauen auf die Vilsbrücke.

Genau hier ist dieses Bild von Wassily Kandinsky entstanden.

Wassily Kandinsky - Gabriele Münter malt an der Vils

Im Vordergrund steht Gabriele Münter in einem langen blauen Kleid. Sie malt vor einer Staffelei unter einem weißen Sonnenschirm. Der Hintergrund zeigt die Holzbrücke die Vils, sowie die Vilsmühle und Häuser mit roten und dunklen Dächern. Die kräftigen, pastosen Pinselstriche und leuchtenden Farben vermitteln eine sommerliche Stimmung. Die Malweise ist locker und expressiv, typisch für Wassily Kandinsky in dieser Zeit.

Das Bild hängt im Lenbachhaus in MÜnchen. Später erzählen wir mehr zu Kandinsky und Münter in Kallmünz.

Wir gehen ein paar Schritte zurück in die Dinauer Straße und blicken auf den Ort mit den Augen von Constantin Gerhardinger 1924.

 



 

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